One line

Ana Pandevska: Electroacoustic mantra »From ex YU to EU«

for soprano, mezzo soprano and fixed media

(2023)

Die Komposition mit dem Titel Electroacoustic mantra »From ex YU to EU« für Sopran, Mezzosopran und Zuspielband ist inspiriert von den Ereignissen in Mazedonien nach dem Zerfall Jugoslawiens. Sie trägt den Titel »Mantra«, weil sich der Streit über den Staatsnamen und die Verhandlungen über den Beitritt Mazedoniens zur EU ständig im Kreis drehen. Deshalb habe ich die Rondo-Form gewählt als Assoziation eines Kreises, aus dem es keinen Ausweg gibt, weshalb sich die Probleme und die Streitigkeiten darüber endlos wiederholen.

 

Die Idee ist, die Gefühle und Sorgen der einfachen Bürger Mazedoniens in den zurückliegenden dreißig Jahren zu vermitteln. Die Menschen sind ständig Mantra-artig mit dem Thema NATO- und EU-Beitritt beschäftigt. Seit dreißig Jahren berichten alle Medien über die EU-Beitrittsverhandlungen und die notwendigen Zwangsveränderungen, die der Staat vornehmen muss. Eine der Änderungen, die für die Aufnahme von Verhandlungen erforderlich sind, ist die Namensänderung des Landes. Zuerst hieß es Republik Mazedonien, dann ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, dann Nordmazedonien …

 

Die Komposition befasst sich mit diesem Thema. Das Hauptthema basiert auf einem traditionellen mazedonischen Lied »Dve mi momi dve mi drushkiLazarenki«. Es wurde ein traditionelles Lied gewählt, um die mazedonische Identität und die traditionelle Art des nasalen Gesangs zu präsentieren, kombiniert mit einem moderneren Ansatz in Teilen der Episoden durch Glissandо, Flüstern, Sprechen usw.

 

Natürlich ergänzen sich das Zuspiel und der Live-Gesang, und oft gibt es Nachahmungen, die es dem Zuhörer schwer machen zu erkennen, ob und was von den Sprechern und was von der Live-Performance kommt, so wie im mazedonischen Alltag die einfachen Leute nicht wissen, was Wahrheit und was ein politisches Spiel ohne Grenzen ist.
(Ana Pandevska)

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