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70. Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart 2025

Der 70. Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart 2025 geht zu gleichen Teilen an Georgia Koumará, Elnaz Seyedi und Ying Wang. Zur Aufführung kommen die ausgewählten Werke im Rahmen von ECLAT 2026.

Ausgezeichnet werden Georgia Koumará für »I wonder if I should start accessing pleasure a whole lot« für verstärktes Ensemble und Elektronik von 2022, Elnaz Seyedi für »absolute snow« für Klarinette, Horn und Violoncello von 2021 sowie Ying Wang für »SCHMUTZ« für Violine solo und Ensembles dem Jahr 2019. Die ausgezeichneten Kompositionen werden im Rahmen der Preisverleihung beim ECLAT Festival Neue Musik Stuttgart im Februar 2026 aufgeführt.

 

Für den 70. Kompositionspreis 2025 hatten 112 Teilnehmende insgesamt 209 Werke eingereicht. Mitglieder der Jury waren Prof. Luxa Mart*in Schüttler, Vertretung der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, Martina Seeber, Vertretung des Südwestrundfunks, Zeynep Gedizlioğlu, Komponistin, Leopold Hurt, Komponist, Prof. Svetlana Maraš, Komponistin und Sound Artist, Dirk Wieschollek, Musikwissenschaftler, und Astrid Schmeling, Flötistin. Den Vorsitz hatte Marc Gegenfurtner, Leiter des Kulturamts der Landeshauptstadt Stuttgart.

Zu sehen ist ein Portrait der Komponistin Georgia Koumará, sie ist eingetaucht in violettfarbenes Licht.
Zu sehen ist ein Portrait der Komponistin Georgia Koumará, sie ist eingetaucht in violettfarbenes Licht.
Georgia Koumará
© Carmen Körner

»Lust und Begehren stehen im Zentrum von ‚I wonder if I should start accessing pleasure a whole lot‘ von Georgia Koumará. Gekonnt werden Texte über weibliche Sexualität in einen komplexen und energetischen Gesamtklang eingebettet, der durch seine Unmittelbarkeit Begehren akustisch begreifbar werden lässt. In ihrer von popmusikalischen Referenzen durchzogenen Raumkomposition erzeugt Georgia Koumará somit eine ganz eigene, intensive Klangsprache, die gleichzeitig von großer politischer wie ästhetischer Dringlichkeit ist.«

(Jury Kompositionspreis 2025)

»Ungewöhnlich ist schon die Triobesetzung, die Elnaz Seyedi in ‚absolute snow‘ vorsieht. Bassklarinette, Horn und Cello entfalten auf der Basis einer schlichten, geradezu kargen Partitur eine unbedingte Farbkraft und Energie. Mit wenigen Noten und minimalen Veränderungen führt Elnaz Seyedi in eine Welt, die sich langsam vor den Hörenden ausbreitet, die den Raum ebenso eindrucksvoll einnimmt, wie sie ihn wieder leert. Vor allem aber zeigt Elnaz Seyedi mit ‚absolute snow‘, dass Askese und Reichtum ein und dasselbe sein können.«

(Jury Kompositionspreis 2025)

Elnaz Seyedi
© Roya Noorinezhad
Ying Wang
© Sophia Hegelwald

»‚SCHMUTZ‘ von Ying Wang ist ein Werk der Extreme, der Eruptionen und Zusammenbrüche, des Jubels wie auch der Stille. Die Solovioline wälzt Materialberge vor sich her, verliert sich in der allgegenwärtigen Masse an Klang, Geräusch und Informationen ebenso wie in Momenten der Einsamkeit. ‚SCHMUTZ‘ ist zwar ein Kammerkonzert, aber oft von orchestraler Weite, manchmal auch ein heimliches Doppelkonzert mit E‐Gitarre. Sehr überzeugend vermitteln sich in dieser Musik die Sehnsucht nach Befreiung und zugleich die Notwendigkeit einer Reinigung.«

(Jury Kompositionspreis 2025)