IOSIS. Zu Gesualdo
Cross Media Oper (1997/98)
IOSIS. Zu Gesualdo ist eine Cross-Media-Oper (1997/98), angelegt als szenisch-musikalische Collage, die um Liebe und Leidenschaft, Gewalt, Schmerz und Tod kreist. Ausgangspunkt war ein simultaner Auftrag an sechs Komponisten, sich diesem Themenkreis zu widmen, um die entstehenden Stücke fünf Madrigalen von Carlo Gesualdo gegenüber zu stellen; jenen schmerzbeseelten Exklamationen eines zwischen Depression und mutwilliger Exaltierheit schwankenden, von leidenssüchtigem Ausdruckswillen getriebenen fürstlichen Komponisten.
IOSIS ist eine Folge wechselseitiger Annäherungen an die expressiven Qualitäten alter und neuer Musik. Als musikalische Rückerinnerung, als Projektion ins Zeitgenössische, mit der Übernahme von Aura und Gestus oder der Verlagerung des expressiven Schwerpunkts der Musik: jedes Stück entfaltet das Verhältniss von traditioneller und neuer Musik in eine andere Richtung neu.
IOSIS ist auch ein Experiment, weil es Stücke vereint, die sich zwischen musikalisch verschiedenen Sprachen und Zeiten bewegen; weil sie sich nicht nur einem äußeren thematischen Bezug unterwerfen, sondern inhaltlich, stilistisch, ihrem Gestus und ihrem expressiven Gehalt nach eine Unabhängigkeit beweisen, die sie auch und gerade im Nebeneinander von Verschiedenem zu einem Ganzen verbindet.
IOSIS. Zu Gesualdo
Cross Media Oper (1997/98)
01_Carlo Gesualdo/Ecco morirò
02_Carlo Gesualdo/Hai, già mi discoloro
03_Cornelius Schwehr/enigme
04_no name/»h«
05_Carlo Gesualdo/Moro, lasso
06_Caspar Johannes Walter/L’Infinito
07_Carlo Gesualdo/Io tacerò
08_Isabel Mundry/Ohne Titel
09_Carlo Gesualdo/In va, dunque
10_Matthias Hermann/Iosis
11_Nicolaus A. Huber/Sein als Einspruch
12_Andreas Dohmen/Portraits und Wiederholung
Gesamtdauer: 56:40
Neue Vocalsolisten Stuttgart
Musikalische Leitung: Manfred Schreier
Aufnahme, Schnitt und Mastering: Thomas Angelkorte
Südwestdeutscher Rundfunk Stuttgart 1998
Eine Produktion von Musik der Jahrhunderte Stuttgart
Design: Jürgen Palmer
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